Nach der Entlassung von Hollywood-Produzent Harvey Weinstein erheben immer mehr Schauspielerinnen Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen den 65-Jährigen. US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow sagte der New York Times, Weinstein habe sie im Alter von 22 Jahren in einem Hotel gebeten, ihm eine Massage zu geben. Ihr damaliger Lebensgefährte, Schauspieler Brad Pitt, habe Weinstein mit dem Vorfall bei einer Filmpremiere konfrontiert.Auch US-Schauspielerin Angelina Jolie erklärte der Zeitung, sie habe in ihrer Jugend schlechte Erfahrungen mit Weinstein gemacht. Als Folge habe sie es abgelehnt, jemals wieder mit ihm zusammenzuarbeiten und habe andere Schauspielerinnen gewarnt. "Dieses Verhalten gegen Frauen in jedem Bereich und in jedem Land ist nicht akzeptabel", schrieb Jolie in einer E-Mail.Weinsteins Ehefrau, Modedesignerin Georgina Chapman, erklärte ebenfalls am Dienstag, sie werde sich von ihm trennen. Die Taten ihres Ehemannes seien "unverzeihlich", sagte Chapman dem People-Magazin. Sie bat angesichts des immer weitere Kreise ziehenden Skandals um Privatsphäre für sich und ihre beiden Kinder. Chapman, die die Luxus-Modemarke Marchesa mitbegründete, ist seit 2007 mit Weinstein verheiratet.Der ehemalige US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle sagten, sie seien von den Enthüllungen "angewidert". "Jeder Mann, der Frauen auf diese Art und Weise erniedrigt und degradiert, muss dafür verurteilt und zur Rechenschaft gezogen werden, unabhängig von Reichtum und Status", schrieb das Paar in einer gemeinsamen Erklärung. Die Frauen, die sich offen darüber äußerten, sollten gefeiert werden. Weinstein war über Jahre hinweg ein großer Gönner der Demokratischen Partei. Seit 1992 hatten er und seine Familie mehr als 1,4 Millionen Dollar (etwa 1,18 Millionen Euro) an die Partei gespendet.Die New York Times hatte berichtet, dass Weinstein über Jahrzehnte weibliche Angestellte und Schauspielerinnen sexuell belästigt habe. Der Produzent, der als einer der einflussreichsten in Hollywood gilt, hatte eingeräumt, sich unangemessen verhalten zu haben. Er musste nach einer Entscheidung des Vorstands der Weinstein Company seinen Posten räumen.